Lucknow  2 Geschichte
Die Stadt entstand im Jahre 1528 auf Befehl von Babur (1483-1530), dem Begründer des Mogulreiches. 1775 verlegte Asaf-ud-Daula (1775-1797) die Hauptstadt des Königreiches Awadh von Faizabad nach Lakhnau. 1856 nahmen britische Streitkräfte die Stadt ein.
Bekannt ist Lakhnau vor allem wegen der fünf Monate dauernden Belagerung während des indischen Aufstand von 1857. Doch davor hatte die Stadt schon die letzten unruhigen Tage der islamischen Herrschaft in Indien vor der Kapitulation erlebt.
Dass die Briten den inkompetenten letzten Nawab von Awadh, Wajid Ali Shah (1822-1887), seines Amtes enthoben, gilt als eine der Ursachen des großen Aufstands. Noch heute tragen die verblassenden Denkmäler aus dem 19. Jahrhundert die Zeichen der Kämpfe und der Zerstörungswut der englischen Armee, nachdem diese die Macht wiedererlangt hatte.
Ab Mitte des 18. Jahrhunderts, als das Mogulreich im Niedergang begriffen war, verlagerte sich das islamische Machtzentrum langsam von Delhi in die Provinz Awadh, deren Hauptstadt Lakhnau wurde. Die späteren Nawabs stehen in Indien gleichbedeutend mit "Trägheit und Dekadenz", doch unter ihrer Herrschaft florierten die schönen Künste.
Awadh wurde ein Magnet für Dichter und Künstler, wo Hindus und Muslime harmonisch zusammenarbeiteten. Lakhnau war auch ein wichtiger Ort der schiitischen Kultur und der moslemischen Rechtsprechung. Die Rechtsgelehrtenschule "Farangi Mahal" zog sogar Schüler aus China und Mittelasien an.
Im Jahre 1921 wurde die Universität von Lakhnau gegründet.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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