Sankt Petersburg  5.2 St. Petersburg wird Hauptstadt
Das Bauprogramm des Zaren kann nur mit drastischen Maßnahmen durchgeführt werden. Baumaterialien sind an der Newamündung ein seltenes Gut. So wird 1710 ein Erlass herausgegeben, nach dem jeder Einwohner der Stadt jährlich 100 Steine abliefern oder aber eine hohe Geldstrafe zahlen muss. Auch jedes Frachtschiff, das die Stadt anlief, musste einen bestimmten Prozentsatz der Ladung Steine anliefern. Ein Erlass von 1714 besagt, dass Steinbauten nur noch in St. Petersburg gebaut werden dürfen (dieser Erlass wurde erst 1741 wieder aufgehoben). Die drakonischen Erlasse des Zaren zeigen Erfolg: Schon 1712 erklärt Peter der Große Sankt Petersburg anstelle von Moskau zur Hauptstadt des Russischen Kaiserreiches. Beim Adel stößt die Maßnahme auf wenig Begeisterung, nur ungern gibt man die bequemen Wohnsitze in Moskau auf.

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