Warschau  5.11 Architektur des Sozialistischen Realismus
Die Architektur des Sozialistischen Realismus wird teilweise bis heute als von der Sowjetunion aufgezwungen und fremd empfunden. Mittlerweile wird auch der sozirealistische Baustil als Teil der Architekturgeschichte der Stadt akzeptiert. Was für den künstlerisch und baulich anspruchsvolleren sozirealistischen Stil der 1950er Jahre gilt, kann jedoch nicht für die Plattenbauten der 1970er Jahre gelten, die vor allem in den Außenbezirken entstanden sind.
Der dominanteste sozrealistische Bau in der Innenstadt ist der 1952-55 erbaute Pałac Kultury i Nauki oder kurz Pałac Kultury (Palast der Kultur und Wissenschaft bzw. Kulturpalast). Er verbindet den Zuckerbäckerbaustil mit Elementen der traditionellen polnischen Architektur, wie der polnischen Attika, ähnelt jedoch in seinem Kubus auch dem Empire State Building in New York. Daneben gelten auch der Platz der Verfassung, das Viertel MDM, Marienstadt und die Ostwand als charakteristische Architekturbeispiele des Sozrealismus. Auch das Parteigebäude der PZPR entstand in diesem Stil. Spätere wichtige Gebäude aus der sozialistischen Zeit weisen einen mehr international ausgerichteten Stil auf, der sich zum Beispiel bei dem von einem schwedischen Architektenbüro entworfenen Hotel Forum, dem Hotel Marriott, dem Intraco I Biulding, dem Intraco II Biulding, dem Hotel Novotel und anderen Wolkenkratzern der sozialistischen Zeit manifestierte. Europas größter Basar im Stadion 10-lecia wirkt wie eine Reminiszenz an die frühe Nachwendezeit.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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