Warschau  5.2 Neustadt
Die Neustadt (Nowe Miasto) schließt sich im Norden an die Altstadt an und liegt ebenfalls auf einer Uferdüne an der Weichsel. Sie wurde im 14. Jahrhundert außerhalb der Stadtmauern angelegt. Die Neustadt wurde, nachdem sie im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört wurde, zusammen mit der Altstadt in den frühen 1950er Jahren wiederaufgebaut. Das Zentrum ist der dreieckige Neustädter Marktplatz. Er besaß so wie der Altstädtische Markt ein Rathaus, das 1818 abgebrochen wurde.
An der Südseite des Platzes befindet sich die von 1688 bis 1692 von Tylman van Gameren zu Ehren des Siegers der Schlacht am Kahlenberg (1683), König Jan Sobieski errichtete barocke Sakramentinnenkirche des heiligen Kasimir. Sie diente während des Warschauer Aufstandes als Lazarett. Während eines Bombenangriffs der deutschen Luftwaffe fanden hunderte Verwundete, Ärzte und Krankenschwester den Tod, als ihre Kuppel einstürzte.
Die älteste Neustädter und eine der ältesten Warschauer Kirchen ist die gegen Anfang des 15. Jahrhunderts erbaute spätgotische Marienkirche, deren charakteristischer Turm über dem Weichselpanorama thront. Daneben gibt es drei weitere ursprünglich gotische Kirchen, die jedoch in der Barockzeit umgebaut wurden – die Franziskaner-, die Paulaner- und die Dominikanerkirche. Der barocke Adelspalast der Magnatendynastie Sapieha Palais Sapieha überragt den nördlichen Teil der Neustadt. Als besonders schön gelten die Straßenzüge der Ulica Freta und der Ulica Mostowa. In einem Haus an der ersteren wurde im 19. Jahrhundert die zweifache Nobelpreisträgerin Marie Curie geboren. An der letzteren steht das Brückentor aus der Renaissance, das zur ersten Warschauer Weichselbrücke aus dem 16. Jahrhundert führte.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
GNU-Lizenz für freie Dokumentation