Warschau  5.8 Kirchen und Synagogen
Gegen Ende des 14. Jahrhunderts entstanden in Warschau die ersten gemauerten Kirchen. Kaum eine der gotischen und Renaissancekirchen hat jedoch die Verwüstungen durch die Schweden im Ersten Nordischen Krieg 1655 bis 1660 unbeschadet überstanden. Nach dem Krieg wurden die zerstörten Kirchen wiederaufgebaut und im Zuge der Ausdehnung des Stadtgebiets nach Süden neue errichtet. Dieser großen Bautätigkeit verdankt Warschau seine zahlreichen Kirchen des Hochbarock und des Klassizismus, die heute das Stadtbild prägen. Bedeutendster Baumeister des Warschauer Barocks war Tylman van Gameren. Im Stil des Klassizismus schufen Dominik Merlini, Chrystian Piotr Aigner und Simon Gottlieb Zug. Auch die Neorenaissance und Neugotik, hinterließ in Warschau zahlreiche Sakralbauten. Im 19. Jahrhundert während der russischen Besetzung wurden zahlreiche orthodoxe Kirchen in Warschau errichtet, von denen sich bis heute nur zwei erhalten konnten. Die meisten wurden nach der polnischen Unabhängigkeit 1918 abgerissen oder im Zweiten Weltkrieg zerstört. Auch die vielen einstigen Synagogen stammten aus dem 19. Jahrhundert, von denen sich zwei erhalten haben. Viele der Warschauer Gotteshäuser wurden 1944 schwer beschädigt oder gesprengt, wurden aber nach dem Krieg rekonstruiert.

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