Warschau  5.8.2 Barock
Die frühbarocke Dominikanerkirche St. Hyazinth (kościół św. Jacka) in der Neustadt entstand 1604-39, wurde aber im 1. Nordischen Krieg zerstört. 1661 wurde der Wiederaufbau abgeschlossen, der der Kirche ihre heutige Form verlieh. Die 1825 angebaute neugotische Eingangshalle wurde bei der Rekonstruktion der Kirche nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs nicht wieder aufgebaut. Im Innern findet sich ein stuckatiertes Lubliner Gewölbe.
Die barocke St.-Antonius-Kirche der Bernhardiner von 1635 in Mokotów wurde nach der Zerstörung durch die Schweden von 1687 bis 1693 von Tylman van Gameren neu erbaut.
Die kleine barocke St.-Antonius-Kirche der Reformatoren am Nordrand des Sächsischen Gartens stammt aus den Jahren 1668-80.
Die St.-Benon-Kirche der Redemptoristen wurde im 17. Jahrhundert von der deutschen Gemeinde errichtet.
Am Giebel der Kapuzinerkirche zur Verklärung des Herrn (kościół Przemienienia Pańskiego) prangt das Wappen Johann III. Sobieskis und weist auf ihre Bedeutung als Votivkirche für seinen Sieg in der Schlacht am Kahlenberg hin. In der schlichten Kirche, die von 1683 bis 1694 an der ul. Miodowa im frühbarocken Stil errichtet wurde, werden das Herz Johann Sobieskis und die Urne Augusts des Starken in der von Joachim Daniel von Jauch geschaffenen Gruft aufbewahrt.
Mit dem Bau der barocken Visitantinnenkirche (kościół Wizytek; Opieki świętego Józefa) wurde 1728 begonnen, wegen Geldmangels und dem Einsturz des Dachs konnte er aber erst 1761 abgeschlossen werden. Die wohlproportionierte turmlose Fassade wurde bis 1763 von Ephraim Schröger ausgeführt. Sehenswert ist auch die Barock- und Rokokoausstattung (u.a. Schiffskanzel), da die Kirche als eine der wenigen in Warschau den Krieg nahezu unbeschadet überstand.
Die Heiligkreuzkirche der Missionare ist eine der größten Warschauer Kirchen und Grabstätte vieler berühmter Persönlichkeiten. Hier ruht unter anderen auch das Herz von Frédéric Chopin. Ihr nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebauter barocker Korpus stammt aus den Jahren 1679-1696, im spätbarocken-klassizistischen Stil wurden 1725-1737 die Turmhelme und 1756 die Fassade hinzugefügt.
Auf dem Neustädter Marktplatz wurde 1688-1692 die Sakramentinnenkirche St. Kasimir (kościół Sakramentek św. Kazimierza) als Votivkirche für den Sieg über die Türken in der Schlacht am Kahlenberg errichten. Tylman van Gameren entwarf sie als hochbarocken Zentralbau mit Kuppel. Ihre barocke Ausstattung fiel dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer.
1353 gegründet wurde die Augustinerkirche St. Martin (kościół św. Marcina) samt Kloster. Der heutige spätbarocke Bau entstammt dem 18. Jahrhundert.
Die doppeltürmige Paulinerkirche Heiliggeist in der Neustadt wurde 1707-1717 im Stil des Spätbarock errichtet. Da Paulinermönche vom Jasna Góra bauten die Kirche nach dem 1. Schwedischen Krieg wieder auf; heute ist sie Startpunkt der Wallfahrer nach Tschenstochau.
Die spätbarocke Feldkathedrale des Polnischen Heeres (Katedra Polowa Wojska Polskiego) ersetzte 1701 einen hölzernen Vorgängerbau.
Die Karmelitenkirche Marä Himmelfahrt und Josef des Karmaliters (kościół karmelitów) wurde als Stiftung König Wladyslaw IV. Wasas von 1661 bis 1681 erbaut. Die ungewöhnliche Fassade von Ephraim Schröger kam 1762-1780 im Übergangsstil des Barock zum Klassizismus hinzu. Wegen der geringen Schäden im Zweiten Weltkrieg diente die Kirche bis zum Wiederaufbau der Johanneskathedrale als Domkirche und es konnten sich große Teile der barocken Ausstattung, wie die barocke Gruppe Vermählung Marias mit Josef von Jan Jerzy Plersch, sowie eine reiche Stuckausarbeitung des Gewölbes erhalten.

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